[Reise] To boldly go…

…where no man has gone before!

Nun ja, so ganz korrekt ist das nicht, da unser heutiges Ausflugsziel doch schon Abertausenden von Menschen besucht wurde. Doch von Anfang…

In unserem Hotel hatten wir diesmal kein Frühstücksbuffet, daher war eine nahegelegene Starbucks-Filiale unser erster Stop an diesem Tag. Mit Kaffee und Kuchen ausgestattet starteten wir wieder in Richtung Osten. Wir ließen Orlando hinter uns und fuhren durch das Hinterland Floridas. Auf etwa der Hälfte der Strecke zog dann plötzlich eine dicke Nebelwand über die Straße. Unsere Nasen belehrten uns aber schnell eines Besseren. Das war kein Nebel, sondern dicker Rauch. Aber mutig wie wir nun mal sind, fuhren wir weiter. Ab und an tauchten am Straßenrand Warnschilder auf, aber die waren schnell wieder verschwunden. Glücklicherweise war die Straße trotz geringer Sichtweite weiterhin befahrbar. So konnten wir weiter unserem Ziel entgegen fahren.Weiterlesen »

[Reise] Walking the River

Endlich eine Abkühlung! In der Nacht zuvor ging ein kräftiges Gewitter über der Umgebung von Clearwater runter. Das hatte zur Folge, dass es heute Morgen ein wenig kühler war. Trotzdem schliefen wir in Ruhe aus. Das hatte allerdings zur Folge, dass wir an ein stark geplündertes Frühstücksbuffet kamen, von dem wir nur noch die Reste zusammenklauben konnten, da bereits damit begonnen wurde die Reste zusammenzupacken. Dieses spärliche Frühstück sättigte nicht so wirklich, aber wenigstens mussten wir nicht mit leerem Magen starten. Wir stürzten uns in den morgendlichen Berufsverkehr in Richtung Tampa. Trotzdem kamen wir gut voran und erreichten bald Downtown Tampa. Wir fanden einen guten Parkplatz und wanderten zum Anfang des Tampa River Walks.

Nach kurzer Zeit kamen wir an einem kleinen Mahnmal zu Ehren der im Dienst getöteten örtlichen Polizisten und Soldaten vorbei.

Danach schlängelte sich der Weg dann entlang des Ufers des Hillsborough Rivers vorbei am Marriott Hotel und dem dazugehörigen kleinen Yachthafen.

 

Über dem Fluss drehten allerlei Möwen und Pelikane ihre Runden. In der Ferne tauchte auch mal kurz die Rückenflosse eines Delfins auf, aber blieb dann verschwunden. Auch das Segelschiff blieb in der Ferne, da wir keine Lust auf den großen Umweg hatten, den der Besuch verlangt hätte.

Wir setzten unseren Weg auf dem River Walk fort. Der Weg ist großzügig angelegt und immer wieder wurden wir von Joggern und Radfahrern überholt, die das schöne Wetter  für ihr morgendliches Workout nutzten. Wir gingen unter den vielen Brücken, die den Hillsborough River überspannten, hindurch. Bald tauchten auch die Hochhäuser von Downtown Tampa wieder auf.

Aber die Anzahl der Brücken nahm kein Ende. Viele der Brücken sind als Zugbrücken ausgelegt, da erst die neueren Brücken so hoch gebaut wurden, dass auch kleinere Segelboote diese ohne Probleme durchqueren können.

Überhaupt konnte man auf dem Fluss mit allerhand Gefährten herumdüsen. Von Tretbooten, Kajaks über Jetskis bis hin zu kleinen Motorbooten konnte man mieten und seine Runden über den Fluss drehen.

Inzwischen hatten wir einen großen Teil des River Walks hinter uns und erreichten einen Teil, der nicht mehr am Ufer, sondern auf einer Brückenkonstruktion direkt über dem Wasser verlief. Bei Nacht leuchten diese schattenspendenden Zelte in jeder Menge bunter Farben. Hier sahen wir auch eines der vielen Pirate Water Taxis. Aber statt einzusteigen, blieben wir an Land und setzten den Weg zu Fuß fort.

Am anderen Ufer des Flusses sahen wir die silbernen Türmchen der University of Tampa im Sonnenlicht glitzern. Auf den Grünflächen und zwischen den Palmen waren viele Studenten die sich in Hängematten oder auf dem Rasen fleißig auf Vorlesungen und Seminare vorbereiten.

Wir legten den Rest des Weges über dem Fluss zurück und errichten den Curtis Hixon Waterfront Park. Viel war hier nicht los, denn zur Mittagszeit suchten die meisten Menschen Restaurants auf um sich zu stärken. Wegen des spärlichen Frühstücks knurrten auch unsere Mägen, weshalb auch wir beschlossen den River Walk kurz links liegen zu lassen und uns in einer der Seitenstraßen etwas zu Futtern zu suchen. Frisch gestärkt wanderten wir vorbei am Tampa Museum of Modern Art zurück zum River Walk.

Es mir immer noch ein Rätsel wie man, selbst im Namen der Kunst, ein Auto so sehr verunstalten kann. So gingen wir schnell weiter und erreichten bald die Zugbrücke, die wir schon den ganzen Vormittag im Auge hatten.

Als wir der Brücke näher kamen, dämmerte uns, dass diese Brücke nicht mehr genutzt wird. Denn wir sahen sie den ganzen Vormittag über im geöffneten Zustand. Nun sahen wir auch, dass die Gleise, die zu der Brücke führten schon lange nicht mehr genutzt wurden.

Der letzte Abschnitt des River Walks war eher unspektakulär. Ein paar Künstlerstatuen am Wegesrand, ein paar Kunstinstallationen und Sitzbänke führten bis zum Ende des River Walks im Water Works Park. In diesem kleinen Park befanden sich eine Bühne und ein Restaurant, sowie jede Menge schattenspendende Bäume. Wir überlegten kurz eines der Wassertaxis für den Rückweg zu nehmen, aber entschieden uns dagegen, da wir sonst anderthalb Stunden auf das nächste Taxi hätten warten müssen. So drehten wir eine kleine Runde durch den Park und entdeckten eines der in Florida allgegenwärtigen Warnschilder für Alligatoren.

Wir schmunzelten wegen der witzigen Aufmachung des Bildes und während wir noch darüber witzelten wie groß denn die Alligatoren in Tampa sein mögen, wurde unsere Frage prompt beantwortet.

Scheinbar gut gesättigt ließ sich der Kleine nicht von uns stören und sonnte sich gemütlich auf dem Bootsanleger. Danach machten wir uns auf den Rückweg und schlenderten gemütlich zurück zum Auto. Dabei kamen uns immer noch so viele Jogger entgegen, das wir bei dem ein oder anderen versucht waren freundlich zu grüßen.

Der Rückweg zum Hotel war schnell zurückgelegt. Dort schrieben wir noch ein paar Postkarten und machten uns dann auf den Weg zu einer Post und anschließend zum Essen. Naja, dachten wir…

Zur Post kamen wir leider nicht, da die Polizei um diese herum weiträumig abgesperrt hatte. Was passiert war konnten wir nicht erkennen und auch aus den Lokalnachrichten nicht erfahren. Also fuhren wir direkt zum Restaurant in dem wir essen wollten. Leider entpuppte sich dieses als Fast Food Restaurant, was wir eigentlich vermeiden wollten. Tja, nochmal Pech, etwas enttäuscht fuhren wir zur Alternative zwei zum Abendbrot. Leider war diese scheinbare Pizzeria nur ein Lieferdienst. So langsam wurde es nervig. Der Feierabendverkehr kam wegen der naheliegenden Baustelle nämlich auch nicht recht voran. Aber aller guten Dinge sind drei. Wir hielten auf dem Parkplatz eines italienischen Restaurants. Hungrig traten wir ein und wollten schon wieder gehen. Nein, nicht weil es so voll, oder laut war, sondern weil keiner da war. Wir vermuteten, dass sie noch nicht geöffnet hatten, oder dabei waren zu schließen, doch schon eilte ein Platzanweiser herbei und bot uns freie Platzwahl. Ein wenig skeptisch suchten wir uns einen Fensterplatz. An der Bar saßen (vermutlich) der Chef und seine Kumpanen und quasselten fröhlich auf italienisch vor sich hin. Unser junger Kellner, vielleicht ein Neffe des Bruders vom Chef, sah ein wenig verschlafen auf, aber brachte uns schnell unsere Essen. Für die Prinzessin gab es eine Lasagne und für mich Spaghetti mit Meatballs, also Fleischbällchen. Wobei Bällchen ein wenig untertrieben war. Es waren schon eher leckere Fleischbälle.

Während des Essens trudelten dann doch noch einige Gäste ein und kurz darauf wurde Lokalweit eine Runde Trivial Pursuit gestartet. Wir hielten uns gepflegt im Hintergrund und hörten zu als es in der ersten Runde um englische Literatur und Kunst ging. In der zweiten Runde kam dann Sport und Geografie dran. Fragt nicht wer die Kombinationen zusammengestellt hat. Die erste Frage konnten wir sicher beantworten als es um den schnellsten Mann der Welt ging: den jamaikanischen Blitz. Auch die zweite Frage stellte keine Hürde für uns dar. Unsere amerikanischen Tischnachbarn brachte sie allerdings ein wenig ins Schwitzen woraufhin wir uns entschlossen ihnen die Lösung zur Frage, in welchem Land denn die Donau entspringt, zu verraten. Als wir ein wenig ungläubig angesehen wurden, bestätigten wir, dass wir aus Europa sind, woraufhin die Antwort aufgeschrieben wurde und eingereicht wurde. Wir verabschiedeten uns, wünschten noch viel Glück und fuhren zurück ins Hotel.

Dort sortierten wir ein paar Bilder und blieben an einem Bild irgendwie hängen. Es beschäftigte uns noch eine Weile bevor wir einschliefen:

Eine Antwort fanden wir aber nicht. Vielleich wisst Ihr, liebe Leser, ja warum an der Howard W. Blake High School fast keine Fenster sind?

 

DER gÖTTERGATTE

 

Unterkunft: La Quinta Inn & Suites

Temperatur: ca. 22° C

Gefahrene Meilen: ca. 42

Weiter – Gone with the Wind

[Reise] Welcome to the Wilderness

Den heutigen Tag begannen wir mit einem deftigen Frühstück in Mel‘s Diner. Danach setzten wir uns ins Auto und fuhren in Richtung Norden. Das Ziel sollte der Myakka River State Park sein. Nach einem kurzen Abschnitt auf dem Highway 41 fuhren wir auf die Interstate 75, also die Autobahn und die Prinzessin ergab sich bald dem beruhigenden Motorengeräusch und schloss die Augen. Da wir Mautstationen vermeiden wollten, verließen wir die Interstate bald wieder und fuhren durch das ruhige und einsame Hinterland Floridas. Während wir so die Landstraßen entlang fuhren, neigte sich der Tankanzeiger immer mehr dem roten Bereich entgegen. Doch von Tankstellen war weit und breit nichts zu sehen und vom Myakka River State Park auch nicht. Aber zum Glück tauchte kurze Zeit nach dem die Warnleuchte für die Restreichweite von 100 Meilen aufleuchtete, schließlich auch der State Park auf.

Der kleine Park war noch nicht besonders gut besucht und so waren wir im Infocenter fast alleine. Allerdings gab es auch nicht so viel zu sehen, da die Infotafeln und Schaubilder zu Flora und Fauna des Parks sich aufgrund der Nähe zu den Everglades nicht sonderlich von denen im Nationalpark unterschieden. Ich nutzte die Gelegenheit die Parkranger noch nach der nächsten Tankstelle zu fragen. Zum Glück war diese nicht so weit entfernt, wie die letzte an der wir vorbei gefahren waren.

So stiegen wir bald wieder ins Auto und fuhren zum ersten Haltepunkt auf der Straße durch den State Park. Dies war eine kleine Brücke die auf beiden Seiten von Parkplätzen gesäumt war. Dutzende andere Besucher tummelten sich hier und wechselten regelmäßig die Brückenseite um ins Wasser zu starren.

Vermutlich suchten alle nach den allgegenwärtigen Alligatoren in Florida, dabei machten sie sich in diesem Park doch eher rar. Nur die überall herumstehenden Warnschilder kündigten von ihrer Anwesenheit.

Da wir nur in weiter Ferne zwei Alligatoren sehen, aber nicht genau erkennen konnten fuhren wir weiter. Von den, die Straße säumenden, Bäumen hing spanisches Moos herunter und ließ die Umrisse der Baumstämme und Äste etwas verschwimmen.

Schon bald erreichten wir den nächsten Haltepunkt. Von hier starteten wir zu einer kleinen Wanderung über einen kurzen Lehrpfad. Der Pfad führte quer durch den Wald und wir sahen jede Menge verschiedene Laubbäume und Palmen, teilweise mit Moos überwachsen.

Wie viele andere Wanderwege ist auch dieser als Rundweg angelegt. Nach der Hälfte des Weges kamen wir am Canopy Walk an. Das ist ein Baumkronenpfad, obwohl in diesem speziellen Fall wohl eher von einem Baumkronenpfädchen.

Der Pfad war nicht wirklich zwischen Baumkronen, sondern zwischen zwei Holztürmen und recht kurz.

Trotzdem konnten wir vom Pfad aus das spanische Moos wunderbar aus der Nähe ansehen.

Der zweite Turm war um einiges höher als der Zugang zum Baumkronenpfad aber wir wagten trotzdem den Aufstieg. Nach etlichen Stufen erreichten wir schließlich die etwas wackelige Aussichtsplattform in 23 Metern Höhe. Der Blick nach unten ließ einen schon mal kurz schlucken, aber die Aussicht ließ uns die Höhe schnell vergessen. Die ruhigen Wälder um den Aussichtsturm herum lassen einen auch fast vergessen, dass man sich mitten in einer der fortschrittlichsten Industrienationen der Welt befindet. Die Everglades erstrecken sich über viele tausend Quadratmeilen und werden nur ab und zu von einem Highway durchschnitten.

Vom Baumkronenpfad aus fuhren wir weiter zum Myakka Outpost, einem kleinen Restaurant mit wesentlich größerem Souvenirshop.

Auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht, tummelten sich hier wesentlich mehr Besucher, was auch daran liegen könnte, dass von hier ein Boot zu einer Rundfahrt über den nahegelegenen Lake Myakka abfuhr.

Mit einem Beutel voller Souvenirs und einer kleinen Mahlzeit im Bauch verließen wir den Outpost schließlich wieder.

Am Parkausgang wandten wir uns dann, wie am Morgen von der Rangerin beschrieben, nach rechts und fuhren in Richtung Sarasota. Dabei kamen wir am Sarasota National Cemetery vorbei. Wir gingen eine kleine Runde über den Friedhof der für die Angehörigen Streitkräfte angelegt ist, und eine erschreckende Größe aufweist.

Sehr nachdenklich setzten wir unsere Fahrt fort. Das nächste Ziel war aber erstmal eine Tankstelle. Danach konnten wir die Rückfahrt zum Hotel in Angriff nehmen. Das monotone Motorengeräusch während der Fahrt auf der Interstate sorgte dafür, dass die Prinzessin schnell wieder die Augen schloss, aber rechtzeitig vor der Ankunft am Hotel wieder erwachte. Dort machten wir uns kurz frisch und fuhren dann zum Abendbrot bei Hooters. Die Prinzessin gönnte sich ein paar Fischtacos und ich aß einen Burger. Zum Dessert gab es dann noch einen äußert leckeren Minikuchen.

Wer jetzt denkt das war’s, der irrt. Wir fuhren nochmals in die Nähe des Lakes Regional Park, den wir schon besucht hatten. Allerdings wollten wir nicht in den Park sondern zu noch nicht allzu später Stunde noch ein Runde Minigolf spielen. Die Castle Golf Inc Minigolfanlage war unser letztes Ziel für diesen Tag. Die ganze Anlage war, wie der Name „Minigolf“ schon sagt, recht überschaubar, und doch hatten wir eine Menge Spaß dabei, uns auf den abwechslungsreichen Bahnen auszutoben. Da ging es durch Steilkurven und Wasserfälle, über Hängebrücken, um Ecken und Kanten, auf und ab und das alles unter den wachsamen Blicken des Burgdrachen, der über der Anlage thronte.

Zwischendurch blieb aber auch mal Zeit um mit dem Glücksbärchi der Anlage zu kuscheln.

Doch trotz des Spaßes den wir hatten, wurde uns immer wieder bewusst gemacht, dass jenseits des Zaunes der sichere Tod lauerte!

So neugierig wir auch waren, vor was wir uns hier in Acht nehmen sollten, so wenig hatten wir Lust mit den Zähnen Bekanntschaft zu machen, die dieses Schild angeknabbert hatten. Wir waren uns aber ziemlich sicher, dass dieses etwas merkwürdig aussehende Geschöpf vermutlich nicht dafür verantwortlich war.

Wir spielten den Parcours unbeschadet durch und nach meinem glorreichen Sieg fuhren wir zurück ins Hotel und fielen erschöpft ins Bett.

 

DER gÖTTERGATTE

 

Unterkunft: Americas Best Value Inn in Fort Myers

Temperaturen: 28°

Gefahrene Meilen: ca. 185

Weiter – Islandhopping

[Reise] Back to the Roots…

Am Tag zuvor hatten wir schon einen beeindruckenden Landschaftspark besucht und so sollte es heute weitergehen. Also machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Lakes Regional Park ein Stück südlich von Fort Myers. Am frühen Morgen war der Park zwar schon gut besucht, aber noch nicht überfüllt. Daher fanden wir einen schattigen Parkplatz für unser Auto und schlenderten erstmal zu einer Infotafel um uns einen Überblick über den Park zu verschaffen. Dabei liefen wir an einer Statue vorbei die zwei Kindern beim schaukeln zeigte.

Von dort gingen wir weiter und kamen auch bald an den See, der mit Kajaks und Paddelbooten befahren werden konnte.

Auch wenn das Wasser etwas trüb war, waren einige Fische unter der Wasseroberfläche erkennbar und demzufolge tummelten sich auch hier wieder zahlreiche Wasservögel. In der Nähe befanden sich auch einige überdachte Grillplätze, die überall am Wasser verteilt waren und für gut und gerne 50 Leute ausgelegt waren. Gerade heute am Wochenende waren fast alle Plätze vermietet und die ersten Gäste waren dabei die einfachen Unterstände für verschiedene Feierlichkeiten mit allerlei Luftballons und Girlanden zu schmücken. Wir ließen die Grillplätze zurück und gingen in Richtung des Railroad Museum of South Florida, einem eher kleinen Eisenbahnmuseum. Es bestand aus einer Lokomotive, dem dazugehörigen Kohlewagen und einem weiteren Wagon.

Auf dem Gelände verkehrte auch eine kleine Eisenbahn für kleine und große Eisenbahnenthusiasten, ähnlich der Parkeisenbahn am Leipziger Auensee.

Bevor wir über eine Brücke quer über den See schlenderten, machten wir noch einen kurzen Abstecher in den botanischen Garten des Parks. Natürlich kein Vergleich zum scheinbar riesigen botanischen Garten in Naples , aber trotzdem sehr schön angelegt.

Die Sonne kletterte immer höher und ebenso stiegen die Temperaturen. Entlang des Weges sahen wir auch weitere Wassertiere die sich an die Oberfläche trauten um ein paar wärmende Sonnenstrahlen abzubekommen, wie zum Beispiel diese, gar nicht mal so hübsche, Florida Weichschildkröte.

Neben zahlreichen Palmen waren auch wieder Sukkulenten und Orchideen in allen möglichen Farben in diesem Abschnitt des Parks. Auch kleinere Bäume aus unseren Breitengraden fühlten sich im Park pudel wohl und spendeten so manch einem Eichhörnchen ein ruhiges Plätzchen.

Sogar ein kleiner Schmetterlingsgarten war hier angelegt, der aber leider nur ein paar wenige Schmetterlinge beherbergte.

Eine kurze Runde durch diesen Abschnitt des Parks später setzten wir unseren Weg durch den Rest des Parks fort. Die Temperaturen näherten sich wieder der 30 Grad Marke und auf der Brücke über den See war weit und breit kein Schatten in Sicht. Also überquerten wir sie schnell und suchten uns am anderen Ufer des Sees ein schattiges Plätzchen und fanden es unter ein paar Bäumen.

Nach einer kurzen Pause wanderten wir weiter und setzten uns schließlich unter einen der Grillpavillions, der noch nicht besetzt war um ein paar Postkarten zu schreiben und ein paar Snacks zu uns zu nehmen. Einigermaßen erholt nahmen wir den Rückweg zum Auto auf uns. Da es immer heißer wurde, fuhren wir erstmal zum Hotel zurück um uns etwas abzukühlen und eine Siesta zu halten.

Am Nachmittag fuhren wir dann zu den Edison & Ford Winter Estates. Das waren die Winterquartiere der Herren Thomas Edison und Henry Ford. Thomas Edison, der allen unter anderem als Erfinder der Glühlampe ein Begriff sein sollte, hatte hier außerdem sein Labor. Wir sahen uns erst im Museum um, wo viele der Erfindungen und ein Teil des Besitzes von Thomas Edison ausgestellt waren. Unter anderem war dort ein Ford Modell T, der von Henry Ford selber umgebaut wurde, um den beiden guten Freunden bei ihren Ausflügen in die Everglades als Campingwagen und mobiles Labor zu dienen.

Da von T. Edison aber nicht nur die Glühlampe stammt, sondern die ersten Ton- und auch Filmaufnahmen waren entsprechend viele Grammophone und viele der ersten Lichtbildprojektoren ausgestellt. Beeindruckend war auch das Schaubild zur Entwicklung des aufgenommenen Tons, bzw. der Medien auf denen der Ton aufgenommen wurde. Von den ersten Aufnahmen von Kinderreimen auf einfacher Alufolie im Jahr 1877 über Schallplatten, Kassetten bis hin zu heutigen digitalen Speicherung.

Anschließend ging es weiter in das nachgebaute Labor von Edison, sowie sein Büro. Hier arbeitete er unter anderem an der Herstellung von Gummi für den in den 1920er Jahren gestiegenen Bedarf an Gummi für Autoreifen.

Dazu baute er dutzende verschiedene Pflanzenarten in seinem Garten an um festzustellen, welche Pflanzenart das meiste Latex produziert und welche die am schnellsten nachwachsende Sorte ist.

Natürlich befand sich auch das nicht gerade kleine Winterquartier der Familie Edison dort. Von der, um das ganze Haus laufenden, Terrasse hatten wir viele Einblicke in die einzelnen Räume des Hauses, wie zum Beispiel das Wohnzimmer, aber auch das Esszimmer, die Küche und das Gästezimmer.

Vom Haus der Edisons ging es direkt weiter zum nebenan liegenden Haus von Henry Ford. Bereits Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts ging in den USA der Trend zum Zweitauto. Oder Dritt-, oder Viertauto. Zumindest bei Familie Ford. Denn der Erfinder des Autos hatte gleich vier tolle Oldtimer in seiner Garage geparkt, alles verschiedene Modelle seines berühmten Modell T.

Auch die Gärten der beiden Häuser gingen nahtlos ineinander über. Hier standen auch weitere Pflanzen die von Edison angebaut wurden, zum Beispiel mehrere Bambushaine, aber auch diverse Palmenarten.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz kamen wir nochmal am Banyanbaum vorbei der in den 1920er gepflanzt wurde. Dieser Baum bildet an seinen Ästen sogenannte Luftwurzeln aus, die mit der Zeit bis zum Boden herab wachsen und schließlich neue Stämme bilden. So hat sich der ursprüngliche Banyanbaum mittlerweile fast auf die Größe eines Tennisplatzes ausgedehnt.

Wenn man dann vor diesem riesigen Baum steht und den Verlauf der verschiedenen Äste und Stämme bis zum ursprünglichen Stamm verfolgt, der aus einem kleinen Setzling entstanden ist, der hier vor fast 100 Jahren seine Wurzeln geschlagen hat, ist das schon sehr beeindruckend.

Auf dem Rückweg zum Hotel beschlossen wir unsere Wurzeln, ich meine unsere Beine nochmal in den Pool zu strecken um uns nach diesem Tag abzukühlen. Naja, also ich habe meine Beine in den Pool gesteckt und mich im Wasser abgekühlt, während meine Prinzessin am Rand lag und gelesen hat. Abgerundet wurde der Tag durch eine kleine Pizza gegenüber vom Hotel, die wir uns teilten (irgendwas bei 2/3 für mich und 1/3 für die Prinzessin – also absolut fair).

 

DER gÖTTERGATTE

 

Unterkunft: Americas Best Value Inn

Temperatur: 31° C, sonnig

Gefahrene Meilen: ca. 20

Weiter – What a wonderful day

[Reise] Easy Rider…

Zeit zum Kofferpacken. OK, wir haben nicht wirklich ausgepackt, aber wir haben zwischen Miami und Key West alles gesehen, was wir sehen wollten. Ein letztes Frühstück in der Travelodge und dann war es Zeit sich vorerst von der Ostküste zu verabschieden. Naja, erstmal ging es nur bis zur nächsten Post, denn wir mussten noch ein paar Postkarten loswerden und neue Briefmarken holen. Dann ging es aber wirklich weiter.

Die Fahrt an sich war recht unspektakulär, denn es ging überwiegend geradeaus in Richtung Norden. Leider ging es etwas langsamer voran, da wir durch eine recht langgezogene  Baustelle fuhren. Wir kamen jedoch voran und mussten nicht im Stau warten, da alle Verkehrsteilnehmer sich erstaunlich diszipliniert verhielten. Irgendwann folgten wir der Anweisung des Navis links abzubiegen und kamen auf den Highway 41, der die Everglades auf einer Länge von fast 50 km in einer geraden Linie durchschneidet.

Entlang dieser Straße lag unser erstes Ziel für diesen Tag: Das Shark Valley Visitor Center.

Es befindet sich im nördlichen Teil des Everglades National Parks und bietet verschiedene Möglichkeiten zur Erkundung des Parks. Wir hatten uns für die umweltfreundlichere Variante entschieden: das Fahrrad. Doch bevor es losging studierten wir die zahlreichen Infotafeln zum Park, seiner Flora und seiner Fauna.

Anschließend gingen wir zum Fahrradverleih und erhielten die obligatorische Belehrung zum Umgang mit Fahrrad und möglichen Wildtierbegegnungen. Der Weg führt nämlich mitten durch die Everglades und somit mitten durch die Natur. Es ist zwar ein asphaltierter Weg, aber es gibt keine Absperrungen am Wegesrand. Das bedeutet, die Tiere, die da so durch die Graslandschaft Floridas streifen, können durchaus auch mal auf dem Weg stehen. Besonders den weit verbreiteten Alligatoren gefällt es, sich in der Mittagszeit auf den Asphalt zu legen und sich aufzuwärmen. Zu diesen soll man einen möglichst großen Abstand halten. Empfohlen werden 4 bis 5 m Abstand. Witzig, wenn man bedenkt dass die Straße nur etwa 4 m breit ist. Bei Fahrradpannen sollten wir (wenn wir Empfang haben) die Notfallnummer, die auf jedem Fahrrad stand, anrufen, so dass wir abgeholt werden konnten, oder ein Ersatzfahrrad erhielten. Nach dieser ausführlichen Belehrung ging es endlich los!

Weit kamen wir nicht, denn bereits als wir die erste Kurve passiert hatten, lagen die ersten Tiere wie auf dem Präsentierteller neben dem Weg. Also gleich wieder anhalten und Fotos knipsen.

Die Schildkröten konnte man leicht übersehen, wenn sie nicht gerade auf dem Gras lagen, ansonsten hätte man sie auch für Steine halten können. Die Reiher standen auch regungslos im Gestrüpp neben dem Weg, so dass man immer mit einem Auge auf dem Weg und mit dem anderen Auge am Wegesrand fahren musste um die Tiere zu entdecken. Schnell war jedoch klar, man muss nur die rechte Seite des Weges im Auge behalten muss. Denn dort verlief ein Wassergraben der den Fischen und Schildkröten ihren Lebensraum gab und den Reihern und Alligatoren als Vorratskammer diente. Die linke Seite des Weges bestand aus eher trockener Graslandschaft. Nur vereinzelt zeigte sich hier ein kleines Wasserloch.

Während der Weg sich immer weiter hin zog und der Gegenwind mit jeder Meile stärker zu werden schien, kam jede Gelegenheit zu einer kleinen Fotopause recht.

Insgesamt betrug die Entfernung vom Visitor Center zu unserem Ziel, dem Shark Valley Observatory Tower etwa 7 Meilen, oder 12 km, und führte fast nur geradeaus.

Dabei lagen am Wegesrand oder im Wasser so viele Alligatoren, dass es schon nichts besonders mehr war. Interessant wurde es nur wenn besonders große oder kleine Exemplare zu erspähen waren.

Aber wir konnten hin und wieder auch mal ein paar Vögel entdecken, die uns bisher noch nicht begegnet waren, so wie diesen bunten Gesellen hier:

Etwa auf der Hälfte der Strecke wurde es dann nochmal spannend. Während wir den Weg entlang radelten, der sich wie Gummi in die Länge zu ziehen schien, sahen wir in einiger Entfernung einen dunklen Fleck am Straßenrand. Nichts Böses ahnend hielten wir munter und trotz Gegenwind noch fröhlich darauf zu. Bald zeigte sich jedoch, das ist nicht irgendein großer Ast der da liegt, sondern ein leibhaftiger Alligator. Da die Prinzessin meist ein kleines Stückchen voraus radelte, erkannte sie das Hindernis als erste und blieb erstmal ein wenig ratlos stehen. Als ich dann zu ihr aufgeschlossen hatte, überlegten wir, ob die nicht gerade kleine Panzerechse uns wohl unbehelligt passieren lassen würde. Von anderen Radfahrern war weit und breit nichts mehr zu sehen. Viele hatten wir überholt, aber zu Beginn hatten wir noch anderen gesehen, die uns voraus gefahren sind. Wo waren die nur hin? Die Alligatoren hatten hier doch wohl hoffentlich keinen Hinterhalt geplant und warteten mit geschärften Zähnen im nahen Gras auf nichts ahnende Touristen?

Wir näherten uns vorsichtig bis wir das Tier genau erkennen konnten. Und es uns auch! Scheinbar teilnahmslos lag es am Wegesrand und sonnte sich. Wir wagten es schließlich. Also als erste die Prinzessin. Sie schwang sich auf das Rad, bereit jederzeit loszuradeln wie Jan Ullrich auf der Schlussetappe der Tour de France. Ich folgte wenige Meter dahinter.

So wachsam wie wir den Alligator im Vorbeifahren beäugten, so wachsam wurden auch wir zurückbeäugt. Aber er blieb trotzdem ganz entspannt liegen und wir atmeten auf. Ein weiteres Foto konnten wir uns dennoch nicht verkneifen.

Dann passierte, was passieren musste! Der Panzerechse wurde es wohl doch zu warm auf dem Asphalt und langsam erhob er sich. Sicherheitshalber brachten wir ein paar weitere Meter zwischen uns und das Tier, bevor wir noch ein Bildchen schossen:

Kurz nach dem wir das Bild im Kasten hatten, bog er friedlich ab und verschwand im Gras um ins Wasser abzutauchen. Scheinbar hatte er seine tägliche Touristenportion schon gehabt. Auf die Aufregung hin nahmen wir einen tiefen Schluck … nein, kein Whiskey … natürlich nur Wasser und nahmen unsere Tour zum Aussichtsturm wieder auf. Nur um kurz darauf ein weiteres Hindernis auf der Straße zu entdecken. Diesmal noch ein klein wenig größer und nicht am Wegesrand, sondern genau in der Mitte liegend, noch dazu mit offenem Maul! Als wir uns jedoch näherten, erhob er sich und watschelte ebenfalls zur Seite um wie sein Vorgänger entspannt am Wegesrand liegenzubleiben.

Danach wurde es wieder friedlich auf dem Radweg. Nur wir beide störten die Ruhe der Everglades. Naja, eher ich, bzw. mein Fahrrad, denn die Kette klapperte regelmäßig beim Treten am Kettenschutz entlang.

Dann endlich kam unser Ziel langsam in Sicht. Auch zeigten sich wieder andere Touristen. Wir waren also a) auf dem richtigen Weg und b) nicht ganz alleine.

Es dauerte aber nochmal fast eine viertel Stunde bis wir den Turm erreichten. Dort stellten wir unsere Räder am Fahrradständer ab und wackelten nach der langen Tour anfangs noch ein wenig unelegant in Richtung des Aussichtsturms.

Dabei kamen wir an einem kleinen Teich vorbei in dem sich die Alligatoren scheinbar zu stapeln schienen. Ähnlich dem Bild, das sich uns ein Tag zuvor am Anhinga Trail geboten hatte.

Am Turm selbst waren wieder einige Schautafeln zur Geschichte und zur Flora und Fauna der Everglades ausgestellt die wir diesmal aber nur überflogen. Was wir während der Tour schon geahnt hatten bestätige sich bei einem Blick auf die Karte: Wir waren mitten im Nirgendwo!

Aber wie schon erwähnt waren wir nicht allein. Neben der Fahrradtour gibt es auch die Möglichkeit mit einem Ranger in einem „Tram“ genannten Bus mitzufahren und sich die Strapazen der Radtour zu ersparen. Diese Möglichkeit nutzen auch viele Leute, sowie Schulklassen wie wir auf dem Turm feststellen mussten. Erstaunlicherweise hatte die Rangerin die Kinder aber gut im Griff, nach anfänglichen lauten „OH“ und „AH“-Rufen schlug diese den Kindern vor eine Minute lang still zu sein um die Natur zu genießen. Auf einen kleinen Countdown hin waren die Kinder auch ruhig. Nach knapp zwei Minuten lobte sie die Kinder und merkte an, dass die Kinder sogar ganze zwei Minuten still waren. Die erste Frage der Kinder war, ob sie das nochmal machen könnten. Wir schauten uns erstaunt an und knipsten weiter in die weite Graslandschaft der Everglades hinaus.

Anschließend suchten wir uns am Fuß des Turms ein schattiges Plätzchen um einen kleinen Mittagssnack einzunehmen und zu trinken. Dabei kamen wir auch kurz mit einem Pärchen aus San Francisco ins Gespräch die mit ihren beiden Kindern den Urlaub an der Ostküste verbrachte.

Zurück an den Fahrrädern versuchten wir kurz einen Raben davon abzuhalten eine Tüte Studentenfutter aus einem Korb der dort abgestellten Fahrräder zu stibitzen. Verscheuchen war nicht sehr erfolgreich, denn kaum das wir uns Umdrehten, flatterte er wieder heran. Auch ein Schließen der Tüte und verstecken unter dem Fahrradschloss half wenig. Er schnappte sich die Tüte und flatterte ein paar Meter weg. Wir holten sie noch einmal zurück und schwangen uns dann auf unsere Räder um den Rückweg anzutreten. Wir nahmen nicht denselben Weg zurück, sondern die landschaftlich vermeintlich schönere, aber auch längere Strecke. Sie führte mehr oder weniger parallel zum Hinweg, hatte aber einige Kurzen mehr, so dass der Weg nicht ganz so lang erschien.

Glücklicherweise hatte der Wind noch nicht gedreht, so dass wir ein wenig Rückenwind auf dem Rückweg genießen konnten. Landschaftlich schön ist natürlich relativ zu sehen. Neben der Straße führte kein Bach entlang, weswegen sich die Tiersichtungen gegen null neigten. Nur vereinzelt lag noch ein kleiner Alligator in einem der wenigen Wasserlöcher. Das einzig größere Wasserloch schien lediglich von Kormoranen, Anhingas und Reihern bevölkert gewesen zu sein.

Insgesamt 15 anstrengende, aber auch interessante und spannende Meilen später erreichten wir wieder das Visitor Center und gaben die Fahrräder zurück. Wir waren erschöpft, durchgeschwitzt und uns taten unsere Hintern weh, denn die Sättel der Leihfahrräder waren nicht gerade bequem. Aber trotzdem waren wir happy so einen tollen Ausflug gemacht zu haben. Wir schlenderten noch kurz über den im Vergleich zu unserer Radtour eher unspektakulären Bobcat Boardwalk Trail und setzten dann unsere Fahrt mit dem Auto nach Naples fort. Einen kleinen Stopp hatten wir für die letzte Etappe noch geplant, aber hätten ihn fast verpasst.

In einigen Reiseberichten hatten wir zur Vorbereitung unserer Reise nämlich von dem kleinsten Post Office der USA gelesen. Im Land, in dem fast alles größer und besser sein muss, war etwas Kleines etwas sehr interessantes. Also düsten wir den Highway 41 weiter gen Westen. Die Prinzessin konnte dem beruhigenden Motorgeräusch nicht lange entgegenwirken und schloss ab und zu die Augen. Ich lies meine Blicke schweifen und entdeckte viele Schildkröten am Straßenrand, die hoffentlich heil über die Straße gekommen sind, sowie zahlreiche Hinweisschilder auf den seltenen Florida Panther. Dabei übersah ich fast das erwähnte kleine Post Office. Nach anfänglichem Vorbeifahren, fand sich schnell eine Wendemöglichkeit und wir hielten hier nochmal an um eine Postkarte loszuwerden.

In diesem kleinen Häuschen arbeiteten doch tatsächlich zwei Menschen. Und auch wenn es auf dem Bild vielleicht gerade nicht so aussieht, ist es sehr gut besucht.

Nun konnten wir unsere To Do Liste für diesen Tag abhaken und uns ungestört auf den Weg nach Naples machen. Bald kam der Abzweig der uns zur Interstate 75 und ohne Umwege zu unserem Ziel führte. Hier sei am Rande erwähnt, dass in Florida das Tempolimit auf den Interstates außerhalb von Ortschaften sogar bei 70 Meilen pro Stunde liegt, also 115 km/h. Das erleichtert das Vorankommen ungemein. Allerdings dürfen auch LKWs diese Geschwindigkeit fahren, was dazu führt, dass diese auf der mittleren Spur wie auf Schienen fahren und nur zum Verlassen der Autobahn auf die rechte Spur wechseln. Aber da man hier links und rechts überholen darf, war immer eine Lücke frei.

Am späten Nachmittag erreichten wir das Inn of Naples, unser Hotel für die kommende Nacht. Es war eine eher vornehme Gegend, was wir daran merkten, dass es sehr sauber war und die Restaurants durchaus gepfefferte Preise für die Speisen verlangten. Wir fanden jedoch ein gemütlich wirkenden Diner und nahmen (vermutlich als einzige) den entspannten Abendspaziergang dorthin von etwa 20 Minuten auf uns. Glücklicherweise waren wir zeitig dort, denn kurz nachdem wir uns über die Vorpseise hermachten, füllte sich der Wartebereich im Eingang zusehends und als wir schließlich gut gesättigt das Diner verließen, saßen sogar draußen Gäste die auf einen Tisch warteten.

Alles in allem hatten wir einen erschöpfenden, aber tollen Tag hinter uns, der uns wieder viele tolle Eindrücke bescherte, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Nach dem Duschen schauten wir noch ein wenig fern und schliefen mit folgender Frage ein:

Wozu hängt dieser Balkon dort?

DER gÖTTERGATTE

 

Unterkunft: Inn of Naples

Temperatur: 27° C

Gefahrene Meilen: ca. 130 + 15 mit dem Fahrrad

Weiter – Naples Botanical Garden

[Reise] Takin‘ it slow

Was ist ein Urlaub ohne Ausschlafen? Das fragten wir uns auch und deshalb ließen wir es heute langsam angehen und schliefen heute mal etwas länger. Verdient hatten wir es jedenfalls. Besonders da ich seit gestern Abend etwas lädiert war. Als ich nämlich am Abend zuvor, weit nach Sonnenuntergang, noch auf der Terrasse stand und mangels größerer Außenbeleuchtung die Gelegenheit wahrnahm ein paar Sterne zu beobachten, schlich sich unbemerkt, still und heimlich ein kleiner Gecko an und zwickte mich plötzlich in einen Zeh. Das war vielleicht ein Schreck sage ich Euch! Zum Glück zwiebelte es nur ein wenig und die Blutung ließ schnell nach. Am nächsten Morgen war ein kleiner dunkler Kreis zu sehen, wo das Blut geronnen war, aber der Zeh war noch dran. Wir warfen einen Blick nach draußen, der Gecko war weit und breit nicht zu sehen und die Sonne lachte bereits vom herrlich blauen Himmel. Wir knipsten ein paar Bilder und gingen dann zum Frühstück.

Wie üblich gab es ein eher spärliches Frühstück in der kleinen Lobby, doch Frühstücken im Stehen? Das geht gar nicht. Zum Glück spielte das Wetter, wie bereits erwähnt auch mit, also nahmen wir unsere Teller mit Bageln, Joghurt und etwas Obst und setzten uns an einen der Picknicktische am Wasser. Der nahegelegene Highway füllte sich langsam, aber die Geräuschkulisse blendeten wir aus. Wir schalteten ab und genossen die Aussicht über das fast spiegelglatte Wasser des Golfs von Mexiko. Wir kamen mit ein paar anderen Hotelgästen ins Gespräch und waren uns schnell einig, dass diese kleine Lodge ein toller Fleck ist und wir eigentlich gar nicht wegwollen. Darum entschieden wir uns den Check-Out noch eine Weile hinauszuschieben um es uns noch eine Weile auf den Strandliegen am Wasser bequem zu machen.

Später nutzte ich die Gelegenheit auch noch zum Baden. Das Wasser war angenehm warm und wunderbar klar. So konnte man schnell ein paar Fische beobachten wenn man eine Weile still im Wasser stand. Irgendwann mussten wir dann aber leider doch weiter. Wir packten unsere Sachen zusammen und begaben uns etwas wehmütig zur Rezeption um Auszuchecken. Wir bereuten, dass wir nicht länger hier bleiben konnten, aber es warteten noch andere tolle Orte auf uns.

Wir reihten uns auf dem Highway in die Fahrzeuge Richtung Norden ein und fuhren ein kleines Stück zum Long Key State Park.

Die Rangerin am Parkeingang empfahl uns den Golden Orb Trail, welchen wir auch als erstes aufsuchten. Das ist ein kleiner Rundweg von etwa einer Meile, der zunächst über einen Bohlenweg (mit Aussichtsturm) durch einen kleinen Mangrovenwald, dann ebenerdig durch einen kleinen subtropischen Küstenwald und schließlich zu einer lagunenähnlichen Landschaft führt.

Am Wegesrand bieten sich immer wieder Gelegenheiten allerlei Getier zu beobachten. Neben unzähligen kleinen Geckos, auch Reiher, Baumkrabben, Waschbären und die, dem Weg seinen Namen gebende, Seidenspinne.

Während der erste Teil des Weges noch durch üppige Vegetation gekennzeichnet ist, war der zweite Teil des Weges, trotz der geringen Höhe über dem Meeresspiegel, doch eher von trockener Erde und kleineren Pflanzen gesäumt

Trotzdem sollte man darauf achten wo man hintritt, denn ab und zu drückt das Wasser doch durch den Boden und bildet eine nicht gerade kleine Pfütze mitten auf dem Weg. Wir hatten zweimal das Vergnügen. Beim ersten Mal mussten wir die Schuhe ausziehen und durch das knöcheltiefe Wasser waten (ohne von kleinen Krabben angeknabbert zu werden), beim zweiten Mal konnten wir die Pfütze trockenen Fußes umgehen.

Nach dem Pfad fuhren wir noch zum nahegelegenen Campingplatz und ließen unsere Blicke nochmal über das klare hellblaue Wasser des Atlantiks schweifen. An manchen Stellen ist hier auch das Baden oder Schnorcheln erlaubt, da wir aber keine Schnorchel haben, verzichteten wir erstmal auf einen weiteren Ausflug ins kühle Nass.

Nächster Halt Anne’s Beach! Tja, das war dann wohl ein Satz mit X, denn da war nix. Obwohl wir hier einen kleinen Abstecher ins Wasser geplant hatten, wurde daraus nichts, denn mit Baden war hier nicht viel. Der Bohlenpfad, der sich durch die Dünen zog, war bereits nach 25 m gesperrt und besonders bequem sah der Strand mit seinen Steinchen und Stöckchen auch nicht aus. Also fuhren wir kurz darauf gleich weiter.

Wir setzten unseren Weg auf dem Highway 1 fort bis zur Insel Islamorada. Wegen unseres späten Aufbruchs von unserem Hotel war die Mittagszeit schon an uns vorbeigerauscht und wir suchten uns nun mit knurrendem Magen schnell etwas zu Essen. In einer kleinen Subway-Filiale futterten wir schnell ein Sandwich (und für mich gab es noch einen Cookie). OK, es war nur Fast-Food, aber wenigstens sättigen die Sandwiches. Von dort aus ging es weiter zum Rain Barrel Sculpture Garden. Den konnten wir diesmal nicht verpassen, denn bereits auf dem Hinweg war uns die riesige Skulptur davor aufgefallen.

Wie sich herausstellte, war dies weniger ein Skulpturengarten, als eher ein kleines „Künstlerdorf.“ Wobei selbst das etwas übertrieben ist. Es waren eher ein paar Hütten, die sich einen Innenhof teilten und mit diversen Kunstgegenständen (Gemälden, Glasskulpturen, Ketten, etc.) und natürlich Souvenirs vollgestopft waren. Aber wir fanden ein kleines passendes Souvenir und setzten anschließend unseren Weg fort. Die Prinzessin fand das kleine Künstlerdorf im Übrigen richtig klasse, das ist also eher was für Frauen.

Da wir nochmal baden wollten verfolgten wir auf der Karte unsere Route. Also die Prinzessin verfolgte auf dem Smartphone die Route und ich lenkte den Mietwagen mehr oder weniger zielsicher dorthin wo sie hinwollte. Wir sahen ein Hinweisschild für den Harry Harris Beach and Park und beschlossen dem Schild zu folgen. Ein wenig abseits der Hauptstraße hinter einer kleinen Siedlung fanden wir schließlich den Parkplatz am Strand und fanden erstaunlicherweise auch gleich einen Parkplatz und das sogar ohne dafür bezahlen zu müssen. Kurz in die Badesachen gehüpft konnten wir auch gleich ins, für meine Verhältnisse, schon fast zu warme Wasser springen. Auch die Prinzessin wagte sich diesmal ins kühle Nass.

Nachdem wir uns erfrischt und etwas gesonnt hatten, brachen wir nach kurzer Zeit wieder auf und fuhren diesmal bis zur uns bereits bekannten Travelodge in Florida City durch. Diesmal bekamen wir ein anderes Zimmer, das aber trotzdem wieder sehr geräumig und sauber war. Wir luden die Koffer aus und machten uns danach, mit einem kleinen Umweg, nochmal auf zum nahegelegenen Outlet-Center. Ich würde ja sagen ich fand (wie üblich) als Erster etwas, aber so oft sind wir ja nicht in Outlet-Centern, außerdem kann ich ja nichts dafür, dass die Sportbekleidungshersteller ihre Filialen an den Eingangsbereichen haben. Die Prinzessin fand später noch ein paar bequeme Schuhe und war nicht ganz so deprimiert, dass ich mehr in der Tasche hatte als sie. Aber um an dieser Stelle schon mal vorwegzugreifen: Das sollte nicht so bleiben, denn dies war nicht der letzte Besuch in einem Outlet-Center! Die Entscheidung zum Abendbrot fiel uns sehr leicht, da wir das nahegelegene Applebee’s bereits kannten. Diesmal war die Prinzessin auch besser vorbereitet, denn sie hatte eine Jacke dabei, die sie im sehr gut gekühlten Restaurant anziehen konnte. Die Krönung des Abends war das Dessert: ein Triple Chocolate Meltdown! Ja, das ist wirklich so süß und klebrig wie es klingt. Es handelt sich hierbei um einen geschmolzenen Schokoladenkaramellkern in einem warmen, saftigen Schokoladenkuchen, der, mit zwei bis drei verschiedenen Schokoladensoßen und einer Vanilleeiskugel dekoriert, serviert wird. Waaahnsinnig lecker können wir nur sagen!

Gut gesättigt fuhren wir auf dem Weg zum Hotel nochmal bei Walmart vorbei und füllten unsere stark geschrumpften Getränke- und Keksvorräte wieder auf. Im Hotel selbst fielen uns nach kurzem Rumzappen durch die endlosen TV-Kanäle bald die Augen zu und wir beendeten den Tag zufrieden an der Matratze horchend.

DER gÖTTERGATTE

 

Motel: Travelodge Florida City

Temperatur: 29° C, sonnig

Gefahrene Meilen: ca. 70

Weiter – Der Natur auf der Spur

[Reise] Welcome to Miami

Nach einer etwas unruhigen ersten Nacht stürzten wir uns am Montag früh auch sogleich in den Verkehr Richtung Miami. Es war noch dunkel, als wir durch die Vorstadtstraßen fuhren, denn wir wollten uns den Sonnenaufgang ansehen. Und wo geht das besser als am Strand? Dachten wir…

Wir hatten nur nicht mit unserem Navi und den zahllosen anderen Autofahrern und Schulbussen gerechnet. Nachdem wir nämlich anfangs auf dem Highway 1 gut vorankamen, mussten wir irgendwann den Highway verlassen und uns durch die Vororte von Miami schlängeln. Das taten auch viele Berufstätige, die in Richtung Miami unterwegs waren. Der Himmel wurde allmählich heller und es kam wie es kommen musste: Die Sonne ging auf und wir standen noch im Stau. Kein Frühstück, kein Sonnenaufgang… Das geht ja gut los!

Aber wir erreichten schließlich doch noch unser Ziel, den „Round Beach“. Die Sonne stand schon ein Stückchen über dem Horizont, aber so richtig hell war es doch noch nicht, und da wir schon mal hier waren stiegen wir aus und schauten uns um. Es waren nur sehr wenige Menschen hier unterwegs, dafür konnten wir in Ruhe umher wandern, die Palmen und die noch niedrig stehende Sonne fotografieren.

Je höher die Sonne stieg umso blauer schien der Himmel zu strahlen. Wir verbrachten einige Zeit damit die Palmen und uns zu fotografieren, oder einfach in Richtung Meer rauszuschauen. In dem klaren blauen Wasser konnten wir auch ein paar Fische am Ufer beobachten.

Wir rissen uns schließlich doch noch von diesem ruhigen Fleckchen los und fuhren zurück ins Verkehrsgetümmel. Vorher erspähten wir aber in einem Teich am Wegesrand den ersten Alligator. Was zunächst nur wie ein Stück Holz im Wasser aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen (oder Heranzoomen mit dem Fotoapparat) tatsächlich als Alligator. Nach ein paar Bildern sprangen wir wieder ins Auto und fuhren in Richtung Key Biscayne.

Nach einem kurzen Zwischenstopp an der Mautstation düsten wir weiter über zwei Brücken auf die kleine Insel Key Biscayne. Viel war noch nicht los, aber überall hingen Hinweisschilder auf verschiedene Parkplätze und Shuttlebusse. Bald fuhren wir an mehreren Tennisplätzen vorbei und sahen die großen Schilder, die von den beginnenden Miami Open kündeten. Da wir uns nie für Tennis begeistern konnten, fuhren wir schulterzuckend vorbei bis zum Eingang des Bill Baggs Cape Florida State Park. Wir zahlten den kleinen Eintrittspreis und fuhren bis zum Parkplatz des Lighthouse Cafe. Hier nahmen wir erstmal unser Frühstück zu uns, da die Mägen doch schon knurrten.

Anschließend wanderten wir von dem kleinen Cafe aus in Richtung Strand. Die Sonne stand hoch am Himmel und es wurde zusehends wärmer, doch wer jetzt denkt der Strand ist zum bersten gefüllt, der irrt. Kaum eine Menschenseele hier. Einige Pelikane zogen ihre Bahnen und Möwen durchsuchten das am Morgen angespülte Seegras nach etwas essbarem. Eine kleine Krabbe schlich flink durch das Seegras und verschwand bald wieder in den Fluten des Atlantiks. Wir schlenderten durch den weißen Pulversand in Richtung des nahegelegenen Leuchtturms.

Der fast 30 m hohe Leuchtturm wurde 1825 errichtet und hat neben Indianerangriffen und diversen Hurrikans einiges erlebt. Aber er steht nicht alleine auf dem Südzipfel Key Biscaynes. Jede Menge Getier kreucht und fleucht durch die Vegetation der kleinen Insel. Da sind zum einen die zahllosen kleinen Eidechsen in diversen Grau- und Brauntönen, jede Menge Seevögel (Möwen, Pelikane, Fischadler…), Schildkröten und sogar Delfine sind vom Strand und im Park zu beobachten. Aber auch größere Leguane und Waschbären sind dort zu finden wie wir feststellten

Nachdem wir uns ausgiebig umgesehen hatten fuhren wir weiter in Richtung Downtown Miami, also mitten rein in den Großstadtdschungel! Wir kämpften uns über Highways und Interstates bis wir schließlich Miami hinter uns ließen und die Brücke in Richtung Miami Beach passierten. Schon von der Brücke konnte man die Unmengen von Hotels in diesem Ort sehen. (Achtung Klugscheißeralarm: Miami und Miami Beach sind zwei unterschiedliche Orte. Letzterer wurde fast 20 Jahre nach Miami gegründet.) Aufgrund einiger Recherche im Vorfeld hatten wir ein recht günstiges Parkhaus im Norden Miami Beachs gefunden. Der Nachteil war natürlich der weite Weg vom Parkhaus bis hinunter zum Ocean Drive im Süden Miami Beachs. Aber dabei hatten wir die Möglichkeit noch ein wenig über den Boardwalk zwischen Strand und den Hotels entlang zu schlendern. Die Temperaturen waren inzwischen auf weit über 30 Grad geklettert und wir waren bei unserer Wanderung froh über jede kühle Brise, die vom Meer heran wehte und jeden Schattenplatz, den die Bäume spendeten.

Nach etlichen Meilen in der sengenden Sonne erreichten wir schließlich den berühmten Ocean Drive mit seinen Art Deco Häusern. Wir waren nicht so beeindruckt davon, was aber vielleicht daran gelegen haben mag, dass wir tagsüber da waren. Im Dunkeln, mit entsprechender Beleuchtung mögen diese Häuserzeilen wieder ganz anders wirken. Wir zwängten uns an den Touristen und Cafés vorbei und kehrten schließlich in einem kleinen Straßencafé ein. Ein völlig überteuerter Salat und ein kaltes Getränk für jeden von uns später wanderten wir weiter den Ocean Drive nach Süden.

Beinahe schon verzweifelt suchten wir einen Souvenirladen, die hier in der Gegend eher spärlich gesät zu sein schienen. Schließlich erreichten wir den Südzipfel von Miami Beach und beobachteten gerade das Auslaufen des Kreuzfahrtschiffes Empress of the Seas.

Auf dem Rückweg zum Parkhaus fanden wir in einer Drogerie schließlich doch noch ein paar Postkarten. Außerdem holten wir uns noch ein paar Sandwiches für das Abendbrot und wanderten ungefähr die Hälfte des Weges zum Parkhaus zurück.

Ziemlich erschöpft warteten wir an einer Bushaltestelle auf einen der kostenlosen Trolleys, die durch Miami Beach fuhren. Das ersparte uns eine ganze Menge Schritte und außerdem war es in dem Trolley kühler als auf der Straße. Den letzten Kilometer zum Parkhaus mussten wir dann doch zu Fuß zurücklegen. Aber auch das schafften wir. Das anfängliche Glück beim Erreichen des Autos verschwand schnell, denn da klebte tatsächlich ein Strafzettel an der Windschutzscheibe! Anscheinend sehen es die Betreiber des Parkhauses nicht gerne wenn man rückwärts einparkt. Dazu wurden an den ca. 20 m voneinander entfernt stehenden Säulen Hinweisschilder in DIN A4 Größe angebracht, dass bitte vorwärts eingeparkt werden soll. Dumm nur, wenn man genau zwischen zwei solchen Säulen parkt und die Hinweisschilder übersieht. Ganze 23 $ kostete der Spaß, somit war das Parkhaus im Endeffekt dann doch nicht ganz so günstig wie erhofft. Aber immerhin stand das Auto noch da und wurde nicht abgeschleppt. Ein wenig verständnislos über den Strafzettel verließen wir das Parkhaus und stürzten uns in den Feierabendverkehr. Fast zwei Stunden und etliche ignorierte Abbiegehinweise des Navis später  erreichten wir unser Hotel. Erschöpft aßen wir unser Sandwich, duschten und vielen schließlich erschöpft ins Bett.

DER gÖTTERGATTE

 

Motel: Travelodge Florida City

Temperatur: 31° C, überwiegend sonnig

Gefahrene Meilen: ca. 100

Weiter – On the Road

[Reisen] Mein Fazit

Seit einer Woche sind wir nun wieder in heimatlichen Gefilden und zurück im Arbeitsleben. Viele neugierige Fragen von den Kollegen prasselten auf uns ein. Manche Erinnerungen scheinen schon zu verblassen, andere haben sich unvergesslich ins Gedächtnis eingebrannt. Zeit ein paar Gedanken zu einem persönlichen Fazit zusammenzufassen.

Um ehrlich zu sein, es fällt schwer die gesammelten Eindrücke in Worte zu fassen. Wenn mich jemand fragt was am Schönsten war, kann ich keine konkrete Antwort geben. War es das Baseballspiel der Red Sox? War es die beeindruckenden Wassermassen, welche die Niagara Fälle hinunterstürzen? Die fast schon beklemmende Stille, aber dennoch beeindruckende Aussicht im Kinzua Bridge State Park? Der idyllische Skyline Drive im Shenandoah National Park? Die monumentalen Bauten in Washington? Die Gänsehaut am Grab von John F. Kennedy und seiner Frau? Oder die offenbar niemals schlafende Stadt New York?

Es war irgendwie alles für sich alleine ein besonderes Ereignis. Alles zusammen war ein unvergessliches Erlebnis. Und dabei haben wir noch nicht einmal alles gesehen. Schade finde ich, dass wir es verpasst haben, in Washington die National Archives zu besuchen (fragt mich nicht warum wir daran nicht gedacht haben). Dort ist schließlich die Unabhängigkeitserklärung der USA ausgestellt. Es stellt, meiner Meinung nach, eines der wichtigsten, staatspolitischen Schriftstücke der Neuzeit dar.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs ein wenig besorgt war, ob diese Reise ebenso genial werden kann, wie unsere Reise durch den Westen 2009. Ganz hat sie es in meinen Augen nicht geschafft. Natürlich haben wir eine tolle Zeit verbracht, fernab von Gedanken an Arbeit und ähnlichem, aber unsere Hochzeitsreise im Jahr 2009 war unvergleichlich. Bis jetzt, vielleicht kommt irgendwann noch etwas Besseres.

Einzig enttäuschend auf unserer Reise, wie wir beide fanden, war Atlantic City. Ob es daran lag, dass wir das schillernde Las Vegas in seiner ganzen Pracht erlebt haben, oder einfach nur falsche Vorstellungen der Stadt hatten, weiß ich nicht. Es wirkte alles etwas heruntergekommen oder abgenutzt. Im nachhinein betrachtet, hätte man vielleicht doch mal in Philadelphia vorbeischauen sollen. Aber hätte, wäre und sollte nutzt nichts. Es gab mehr als genug anderes tolles zu bestaunen und entdecken.

Lange in Erinnerung bleiben werden mir auf jeden Fall der Arlington National Cemetery, die donnernde Gewalt der Niagara Fälle hautnah in einem Tunnel direkt hinter den Wasserfällen zu erleben, die Discovery im Udvar-Hazy Center und die atemberaubende Aussicht auf den Sonnenuntergang vom Top of the Rock, der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers in New York. Aber auch meine morgendlichen Joggingrunden am Strand von Boston, an den Niagara Fällen, auf der National Mall in Washington oder durch den Central Park waren für mich etwas Besonderes.

Der Urlaub war toll, und notwendig um mal wieder etwas Abstand zum Alltag zu erhalten. Die Reise war voller beeindruckender Erlebnisse und wir haben eine tolle Zeit genießen können. Lange Rede, kurzer Sinn: es war einfach schön!

Aber es ist auch schön, wieder im eigenen Bett schlafen zu können. 😉

 

© gÖTTERGATTE a.k.a. nxcalibur

[Reisen] 04.09.2014 Central Park bis Downtown und zurück

Dieser Beitrag also ein klein wenig später. Dafür aber aus der selben Zeitzone. Ja, wir sind (leider) schon wieder zurück. Nichtsdestotrotz wollen wir Euch die letzten beiden Reisetage nicht vorenthalten. Denn auch sie waren voller toller Eindrücke und es gibt viele Bilder zu sehen.

Wie die Überschrift schon sagt führte uns dieser Reisetag zunächst in den Central Park. Wir gingen die 20 Blocks zum Central Park zu Fuß, da bereits am Eingang zur U-Bahn Menschenmassen standen. Typisch frühmorgendlicher Berufsverkehr eben. Nach einem kurzem Stop bei Starbucks suchte sich die frische Prinzessin ein ruhiges Plätzchen auf einer der Bänke im Central Parkcomp100_7315

und der gÖTTERGATTE erkundete mal die Laufstrecken im Park und die Aussichten von diesen.

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Anschließend wanderten wir zurück zum Hotel, machten uns frisch und wandten uns gen Downtown Manhattan. Dieses Mal nahmen wir aber die U-Bahn von der Grand Central Station aus, da sich die „Staus“ an den Eingängen zur Subway weitestgehend aufgelöst hatten.

Kaum waren wir an unserer Zielhaltestelle angekommen und zurück an der Oberfläche, ging die wilde Fotoknipserei auch schon wieder los.

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Dies ist zum Beispiel das Manhattan Municipal Building. In direkter Nähe zum Rathaus entstand hier zwischen 1907 und 1914 ein Gebäude  das bis 2009 vierzehn verschiedene städtische Behörden beherbergte! Wer fühlt sich jetzt nicht an den Filmklassiker „Asterix erobert Rom“ erinnert, in dem der tapfere Held Asterix und sein treuer Begleiter Obelix in dem Haus das Verrückte macht, den Passierschein A 38 holen müssen und von den Beamten von einem Stockwerk ins nächste geschickt werden?

Zum Glück brauchten wir weder einen Passierschein, noch einen anderen behördlichen Schein irgendeiner Art um unser Ziel zu betreten und besichtigen.

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Die berühmte Brooklyn Bridge ist nämlich frei zugänglich und bietet auch tolle Aussichten auf die Bronx und insbesondere auf Lower Manhattan und seine beeindruckende Skyline mit dem neuen alles überragenden Freedomtower. Bei strahlendstem Sonenschein holten wir uns auf der Brücke auch noch fast einen Sonnenbrand, aber eben nur fast. Denn nachdem wir am anderen Ende der Brücke, also in der Bronx ankamen beschlossen wir spontan eines der vielen Wassertaxis zurück nach Manhattan zu nehmen. Von der Anlegestelle dieses Taxis hatten wir auch nochmal einen tollen Blick auf die Brooklyn Bridge und die bereits erwähnte Skyline von Lower Manhattan.

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Nach der kurzen Überfahrt wanderten wir zunächst durch die gar nicht mehr so schachbrettmäßig angeordneten kleinen Straßen des Financial Districts zum südlichen Ende des Broadways.

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Auf dem Weg dorthin legten wir noch einen kurzen Stop bei Starbucks ein und gönnten uns… nein, diesmal keinen Kaffee, sondern Eistee. Dann ging es weiter zum Charging Bull. Das ist die große Bronzestatue eines Ochsen, und eines der bekanntesten Symbole des Financial Districts. Wir haben uns nochmal schlau gemacht, und wissen nun, auch (wieder) wofür der Ochse steht, nämlich für aggressiven finanziellen Optimismus und Wohlstand. Und nach der Finanzkrise scheint der Wohlstand auch wieder eingekehrt zu sein. Leider konnten wir die Statue nicht in ihrer gesamten Pracht bewundern, den sie wurde von Dutzenden Touristen umschwärmt die von allen Seiten Fotos von ihr, mit Freunden und Verwandten machten, oder machen wollten. Als nächstes liefen wir zur  Wall Street und zur New Yorker Börse.

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Hier waren wir ein wenig ernüchtert, denn die Börse zierte nicht mehr, wie wir es aus 2007 kannten die große amerikanische Flagge, sondern ein großes Werbebanner das nicht mal besonders hübsch aussag. Nun ja, jeder muss ja irgendwie Geld machen.

Nach unseren Besuchen in den Luft- und Raumfahrtmuseen sollte heute auch die Prinzessin wieder auf ihre Kosten kommen und wir steuerten einen Stoffladen in Midtown an. Das dieser Laden allerdings sooo groß war, hatten wir nicht erwartet. Auf vier Etagen erstreckten sich Regale mit einer scheinbar endlosen Auswahl an Stoffen und Mustern. Dazu Knöpfe, Reißverschlüsse und was das Herz der fleißigen Näher noch so begehrt.

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Dummerweiser war die Auswahl so groß, dass sie leider nicht das fand, was sie gesucht hatte. Aber als Ausgleich… nein, kein Frustkauf!… ergatterte meine Prinzessin noch einen anderen schönen Stoff, aus dem sie sicher bald etwas tolles zaubern und hier im Blog präsentieren wird.

Nach unserem langen Aufenthalt im Stoffladen führte uns unser Weg weiter durch Manhattan, wo wir plötzlich vor unserem Hotel standen. Und zwar das Hotel, in dem wir vor sieben Jahren Unterkunft fanden.

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Die Fassade des Hotel Pennsylvania hat sich nicht wirklich verändert, aber wir haben während unserer Reiseplanung gelesen, dass sich innen einiges getan haben soll, also hinsichtlich der Renovierung der Zimmer. Angesehen haben wir uns dies aber nicht, den wir schlenderten munter weiter und kamen, siehe Überschrift, irgendwann wieder am Central Park an. Wir hatten uns aus unseren Reiseberichten von 2007 ein Bild, bzw. eine Position herausgesucht, von der aus wir zwei schöne Bilder aufgenommen hatten und wollten versuchen diese Stelle wiederzufinden.

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Tatsächlich gelang uns dies auch, allerdings braucht man ein wenig Fantasie dafür, denn im Gegensatz zu März war der Blick doch ein wenig eingeschränkt. Denn jede Menge Sträucher versperrten uns den uneingeschränkten Blick, der sich uns siebeneinhalb Jahre zuvor bot. Davon, dass die Sträucher zum Teil auch um einiges größer waren, als 2007 wollen wir erstmal nicht reden. Aber hier nun das aktuelle Bild.

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Von hier gingen wir den, uns ja schon vom Vormittag bekannten Weg zurück zu Hotel. Es war nämlich Zeit Koffer zu packen und uns langsam auf unsere Abreise vorzubereiten. So schnell vergeht die Zeit. Manches kommt einem schon wieder vor, als wäre es gar nicht passiert, dabei ist es erst eine oder zwei Wochen her. Aber noch ist der Urlaub ja nicht vorbei, denn ein Tag fehlt ja noch.

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[Reisen] 02.09.2014 Der große Obstsalat – Teil 1

Im Gegensatz zu den letzten Tagen schliefen wir heute mal aus und hätten umein Haar fast das Frühstück im Hotel verschlafen. Aber wir kamen noch rechtzeitig um eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen und brachen dann auf in Richtung Big Apple, oder wie manche es auch nennen, New York City.

Während der Fahrt zweifelten wir kurzzeitig an der Technik unseres Mietwagens, denn…

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die Außentemperaturanzeige ist nicht in Fahrenheit, sondern in Celsius. Gut, dass die Klimaanlage uns nicht im Stich ließ. Denn einen kühlen Kopf brauchten wir noch.

Es scheint nämlich leider keinen mautfreien Weg, von Süden kommend, nach Manhattan zu geben. So mussten wir in den „sauren“ Apfel beißen und durch den teuren Lincoln-Tunnel fahren. Ganze 13 Dollar hat uns der Spaß gekostet, aber kaum kamen wir aus dem Tunnel heraus, wurden wir in den Großstadtverkehr von Manhattan geworfen. Zwischen den ganzen Hochhäusern hatte unsere Navitante zu dem noch ernsthafte Probleme unsere Position feststellen zu können. Mit ein wenig Vorstellungsvermögen vom Aufbau der Stadt konnten wir uns aber dennoch zu recht finden. Auf dem Weg zum Hotel kamen wir dann an der Grand Central Station vorbei.

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Wir schafften es sogar einen Parkplatz relativ dicht am Hotel zu finden. Schnell flitzten wir mit unseren Koffern ins Hotel, checkten ein und stürzten uns dann wieder ins scheinbare Verkehrschaos.

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Ziel war die Mietwagenrückgabe am JFK International Airport von New York. Dabei kamen wir natürlich direkt in den Feierabendverkehr und so brauchten wir um einiges länger als geplant. Durch das langsame Vorankommen konnten wir aber noch etwas witziges entdecken.

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Kurz vor 18 Uhr erreichten wir schließlich die Mietwagenstation und nach einer recht unspektakulären Übergabe, waren wir das Auto wieder los. Die Prinzessin war ein wenig traurig, während es mich eher unberührt ließ. Zumal ich schlechte Erfahrungen in Form von Kopfschmerzen mit dem Auto gemacht hatte.

Wir nahmen die U-Bahn zurück nach Manhattan und traten am Port Authority Bus Terminal wieder an die Oberfläche. Augenblicklich schlug uns die Hitze wieder entgegen. Kurz orientiert, wanderten wir zum Times Square.

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Erstes Ziel dort, war spontan die M&Ms World.

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Da es schon recht spät war, war es plötzlich auch schon recht dunkel, als wir wieder aus dem Laden heraus traten.

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Dunkel ist hier natürlich relativ, bei den Dutzenden riesigen Reklametafeln, die mit kurzen Filmchen die Touristen auf dem umgestalteten Times Square unterhalten. Umgestaltet? Ja, der „Broadway-Teil“ des Times Square ist/wird umgestaltet zu einer Art Fußgängerzone, auf der Touristen sich ausruhen und auf den vielen Stühlen Platz nehmen können.

Von dort wanderten wir zurück zum Hotel und warfen im Vorbeigehen noch einen schnellen Blick auf eines der Wahrzeichen der Stadt.

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Morgen geht die Entdeckungstour dann richtig los. Mal sehen, was sich in den sieben Jahren seit unserem letzten Besuch in Manhattan noch verändert hat. Wir sind gespannt. Ihr auch?

 

© gÖTTERGATTE a.k.a. nxcalibur