[Reise] Fazit einer Reise

Unsere USA Osten Rundreise liegt jetzt schon fast vier Wochen zurück und es wird nun auch für mich Zeit ein Fazit zu schreiben.
Drei Wochen den amerikanischen Osten zu erleben war unglaublich beeindruckend. Diesmal hatte ich jedoch das Gefühl, das die Zeit viel rasanter an uns vorbeigeschritten ist, als es bei der dreiwöchigen Westtour im Jahr 2009 der Fall gewesen ist. Vielleicht lag es an den vielen schnelllebigen Großstädten, ich weiß es nicht. Im Allgemeinen war die Reise so aufregend wie wir es uns vorgestellt hatten und noch um einiges besser.

Was hat mir also besonders gut gefallen?

Was die Natur betrifft definitiv die Niagarafälle. Die imposanten Wasserfälle waren sehr bemerkenswert. Was die Natur hier geschaffen hat ist wirklich erstaunlich. Auf jeden Fall bin ich froh, daß wir den weiten Weg von Boston an die kanadische Grenze, wo die Fälle in die Tiefe stürzen, auf uns genommen haben. Denn so klar war das nicht die ganze Zeit. Bei unserer Planung in Deutschland haderten wir noch mit uns, ob wir die Strecke fahren oder nicht, wo dieser Teil doch laut Erfahrungsberichten nicht viel zu bieten hat. Aber der Zwischenstop an den Fingerlakes mit dem Besuch des Watkins Glen Statepark kann ich jedem empfehlen.
Von den drei besuchten Großstädten hat mir Washington DC mit den vielen Monumenten und imposanten Gebäuden mit am besten gefallen. Aber auch Boston, dessen berühmter Freedomtrail viele historische Gebäude säumt, war definitiv ein Besuch wert. Nicht zu vergessen das Baseballspiel, welches wir mit Spannung und viel Spaß verfolgten. Die Stimmung bei so einem Spiel ist unbeschreiblich.
Auch New York war wieder etwas ganz Besonderes. Die Aussicht vom „Top of the Rock“ war spektakulär, die Plattform diesmal aber etwas besser besucht als im März 2007. Vergleichbar mit unserem Besuch 2007 ist Manhattan definitiv nicht, denn es hat sich eine ganze Menge verändert. Sei es das One World Trade Center, welches die letzten Jahre den Himmel empor stieg, oder der Bereich um den Tims Square, der nach und nach zu einer Art Fußgängerzone umgebaut wurde oder aber das beeindruckende Mahnmal, welches für die Opfer des Anschlags am 11.09.2001 auf das World trade Center erschaffen wurde, all das sind nur Teile, die im Laufe der Jahre seit unserem letzten Besuch erneuert wurden. Geplant ist definitiv noch mehr, denn die Stadt ist fast eine einzige Baustelle.

Immer wieder gerne gehe ich übrigens in die Riesensupermärkte am Rande der Ortschaften. Meinem Göttergatten ging das zwar manchmal auf die Nerven, aber was soll ich sagen? Da musste er durch. 😉

Was hat mir nicht besonders gefallen?

Verzichten können hätten wir definitiv auf Atlantic City. Die Stadt hat uns beiden nicht gefallen. Vielleicht lag es daran, daß wir Las Vegas kennen und diese Stadt ein bisschen wie ein billiger Abklatsch war. Definitiv müssen wir da nicht nochmal hin.
Auch waren die Autofahrten eher langweilig, ein bisschen wie in Deutschland. Die Straßen waren gesäumt von Bäumen oder Industrie. Einzig als wir an manchen Stellen abgekommen sind von den großen Interstates, fuhren wir durch kleine, typisch amerikanische Orte. Da konnte man dann doch den amerikanischen Flair spüren.

Mit typisch amerikanischen Leuten hatten wir nicht viel zu tun. Auch den amerikanischen Alltag konnten wir in den vielen Touristenhochburgen nicht spüren, dafür waren wir sicherlich auch nicht lange genug im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Die Reise war wirklich sehr erlebnisreich und aufregend und ich bin froh, daß wir uns dazu entschlossen haben, den geschichtsträchtigen Osten der USA zu erkunden. Vergleichbar mit unsere Westtour ist diese Reise nicht, dafür sind die Unterschiede zu groß. Dennoch muss auch ich, wie mein Göttergatte, sagen, das mir die Westtour ein bisschen besser gefallen hat.

Auf alle Fälle wird das nicht unsere letzte Reise in die Staaten sein, denn das Land hat noch viel zu bieten.

In diesem Sinne,
♥lichste Grüße
Eure

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[Reisen] 25.08.2014 Niagara Falls II – Die Herkules-Prüfung

Ein sonniger Start in einen weiteren Urlaubstag an den Niagarafällen. Was will man mehr? Zumal auf mich als gÖTTERGATTEN heute die wohl schwerste Prüfung anstand, die mich hier im Urlaub erwarten wird:

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Richtig! Der Besuch in einem Outlet-Center. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass selbst der große Herkules bei seinen Prüfungen an dieser Stelle gestreikt hätte. Aber ich blieb tapfer und ließ mich nicht lumpen. Auf ging es zum Outlet-Center. Vorher jedoch wanderten wir etwas planlos durch die amerikanische Hälfte des Ortes Niagara Falls und suchten ein kleines Cafe um ein Frühstück zu ergattern. Gefunden haben wir nach etwa viertelstündiger Suche schließlich ein Starbuck’s. Auf dem Weg dorthin stolperten wir fast über diesen kleinen Hydranten:

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Nach einem kleinen Frühstück ging es dann zurück zum Auto und los ging die wilde Fahrt. Nur noch zwei kurze Stopps in eigener Sache, zum Beispiel bei einem der zwei riesigen Wassereinlässe auf US-amerikanischer Seite.

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Dort nutzten wir das schöne Wetter gleich noch für einen kurzen Spaziergang am Ufer des Niagara River.

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Dann musste ich aber endgültig in den sauren Apfel beißen und das Outlet-Center ansteuern, denn die Prinzessin wurde schon etwas ungeduldig, hatte sie doch eine große Einkaufsliste von Freunden aus Deutschland erhalten. Die Übersicht über die vorhandenen Geschäfte ließ einen erst einmal schwindeln.

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Doch nutzte ich die Gelegenheit, meiner geliebten Prinzessin eins auszuwischen. Während sie sich noch auf der Karte Geschäfte aussuchte, machte ich nämlich in einem Geschäft für Sportbekleidung als Erster ein Schnäppchen. Dann stürzten wir uns in die Geschäfte, kehrten hier ein, machten dort halt, schauten in jenem Laden usw. Am Ende hielten wir ein zum Glück überschaubare Menge an Tüten in der Hand. Es muss keine weitere Reisetasche vor der Rückkehr nach Deutschland gekauft werden (bis jetzt) und wir müssen auch keinen Kredit aufnehmen um die restliche Reise zu finanzieren. So fuhren wir erst einmal ins Hotel zurück und verstauten das gerade Gekaufte in unseren Koffern. Nach kurzer Pause beschlossen wir nochmals zu den Wasserfällen zu gehen. Der Ausblick, der Geruch des Wassers und das Rauschen ziehen einen nämlich irgendwie magisch an. Wir kamen am Observation Deck, oberhalb der Anlegestelle der amerikanischen Maid of the Mist Boote vorbei und sahen dort noch einige Menschen eintreten. Kurz nachgefragt erfuhren wir, dass der Eintritt am späten Nachmittag frei ist. Ohne lange zu überlegen betraten wir ebenfalls die Aussichtsplattform und genossen den Blick auf die Rainbow Bridge…

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…und natürlich die Wasserfälle.

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In erster Linie natürlich die American Falls, denn die Horseshoe Falls hüllten sich heute wieder in dichten Wassernebel. Wir blieben bis zur einsetzenden Dämmerung und marschierten dann noch am Niagara River entlang zurück zum Hotel. Dabei trafen wir einen kleinen Bekannten wieder, den wir bereits in Newport in der Nähe des Castle Hill Lighthouse getroffen hatten.

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Auch hier saß er wieder ganz friedlich auf der Wiese und futterte sein Abendbrot. Das machte uns natürlich auch hungrig… NEIN! Wir haben ihn natürlich nicht gefangen und gegrillt. Wir sind in einen Supermarkt gegangen, haben uns ein paar Sandwiches geholt und sind dann ins Hotel gegangen. Dort ließen wir den Abend entspannt ausklingen und gingen bald ins Bett.

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[Reisen] 21.08.2014 Einmal hohe Luft schnuppern, bitte!

Bevor wir Boston heute verließen, hieß es früh aufstehen für den gÖTTERGATTEN. Die frische Prinzessin lauschte an der Matratze, ob die Erbse noch etwas zu erzählen hatte, und ich flitzte mit unserem Mietwagen schnell runter zum Strand. Laufschuhe wurden geschnürt und los ging es immer am Strand entlang. Es war zwar nur ein halbstündiger Lauf, aber Spaß machte es trotzdem. Die Motivation am Strand entlang zu laufen sorgte für einen Extraschub.

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Nach der Rückkehr ins Hotel, in dem die Prinzessin mittlerweile aufgestanden war und fleißig die Koffer umräumte ging es (nach einer Dusche natürlich) los. Wir verließen Boston, obwohl wir das nicht wirklich mitbekamen, denn Ziel war die Universitätsstadt Cambridge mit dem Campus der berühmten Harvard University. Warum wir das nicht mitbekamen fragt ihr euch? Weil Cambridge so dicht an Boston liegt, das es ein fließender Übergang zwischen den beiden Städten ist.

Nachdem wir nach endloser Parkplatzsuche einen Platz auf einem überteuerten kleinen Privatparkplatz fanden, führte der erste Weg zu Starbucks für ein kleines Frühstück und einen Kaffee. Dann schlenderten wir zum Harvard Square, um uns erst mal einen Überblick zu verschaffen. Spontan entschieden wir uns dazu, uns einer Führung über den Campus anzuschließen. Eine Psychologiestudentin führte uns, und etwa 15 andere Besucher über den Harvard Yard. So erzählte sie zum Beispiel die Legende vom teuersten Gebäude auf dem Gelände, einem einfachen Wachhäuschen, das durch Planungsaufträge, Änderungsanträge und natürlichen den Bau auf eine ansehnliche von 60.000 US Dollar kam.

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Von dort ging es an verschiedenen Unterkünften vorbei zur Statue von John Harvard. Auf dem Sockel der Statue steht, dass er die Uni 1638 gründete. Dummerweise enthält dieses Denkmal gleich DREI Fehler: erstens, die Uni wurde 1636 gegründet, zweitens, John Harvard war nicht der Gründer, sondern „nur“ einer der ersten Förderer der damals noch jungen Hochschule und drittens, die Statue stellt gar nicht John Harvard dar! Der Grund dafür ist, dass alle Bildnisse von J. Harvard bei einem Brand der ersten Bibliothek vernichtet wurden. Einige Stationen, und weitere lustige Legenden später standen wir vor der Memorial Church.

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Dort dürfen nur Harvardabsolventen heiraten. Die Kirche ist aber schon Jahre im Voraus gebucht. Unsere Tourführerin erklärte, dass viele die Kirche im vorausbuchen und hoffen bis zu dem Zeitpunkt jemanden gefunden zu haben! Vor der Kirche befindet sich auch der Platz für die feierliche Abschussfeier. Dort ist Platz für sage und schreibe 20.000 Stühle!

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Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Harry Elkins Widener Memorial Library. Sie wurde zum Gedenken eines Absolventen gebaut, der nach einer Suche nach seltenen Büchern in Europa mit dem schnellsten Kreuzfahrtschiff der Welt wieder zurück in die USA wollte um die Bücher der Uni zu stiften. Dummerweise war das schnellste Schiff des Jahres 1912 die Titanic… Seine Mutter bot der Uni 3,5 Millionen US Dollar (heutiger Wert ca. 100 Mio. Dollar) für den Bau der Bibliothek und die Benennung dieser nach ihrem Sohn an und nachdem die Universitätsleitung lange darüber nachgedacht hatte (geschätzte zwei Minuten) nahm sie das Angebot an. Das Gebäude blieb in seinen sichtbaren Ausmaßen bis heute unverändert (eine Bedingung die Eleanor Elkins Widener beim Bau stellte, da die Bibliothek sonst an den Erzrivalen von Harvard fallen würde), dafür wurden fünf(!) unterirdische Stockwerke hinzugefügt, und auch Flächenmäßig ausgeweitert. So ist der Platz vor der Bibliothek zur Hälfte „unterkellert“. Übrigens war eine weitere Forderung der Spenderin, das unter dem Portrait ihres Sohnes in der Kapelle jeden Tag frische Blumen stehen müssen, denn sonst fällt die Bibliothek in den Besitz von Harvards Erzrivalen: die Stadt Cambridge!

Das folgenden Gebäude, der Sitz einer der Campuszeitungen, dem Lampoon…

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…war auch Teil einer sehr witzigen Legende. Hier ist auf dem Dach die Statue eines Vogels angebracht. Der Erzrivale des Lampoons, der Harvard Crimson, „stahl“ diese Figur einst und überreichte sie einem sowjetischen Diplomaten auf Besuch in Harvard als Geschenk. Nichtsahnend nahm dieser, die Statue natürlich mit Heim zu Mütterchen Russland. Auf ihre Rache mussten die Lampoons lange warten. So begab es sich, dass Conan O’Brian (heute seines Zeichens erfolgreicher Late-Night-Talkshow-Moderator) für den Lampoon arbeitete. Eines schönen Morgens wachte er auf, und verkündete seinen Kollegen seinen Plan, nämlich den Stuhl des Herausgebers des Crimson stehlen zu wollen! Gut, jemanden den Stuhl unter dem Hintern wegzunehmen ist nicht unbedingt einfach, also sollte es eine Nacht und Nebel Aktion werden. Der Herausgeber des Crimson bekam jedoch davon Wind und alarmierte die Campuspolizei. O’Brian wiederum hörte von der Alarmierung der Campuspolizei und rief die Polizei der Stadt Cambridge an und meldete dort den Diebstahlversuch des Stuhls durch Studenten, welche die Uniform der Campuspolizei trugen. Es kam wie es kommen musste. Es wurde Nacht. Die Campuspolizei kam. Die Polizei der Stadt Cambridge kam. Jeder wollte jeden verhaften und Conan O’Brian soll in dem Durcheinander den Stuhl trotzdem geklaut haben. Später wurde er natürlich zurückgegeben und daraufhin auf dem Fußboden des Büros festgenagelt. Manche behaupten nun, dass der ehemalige Chefredakteur des Crimsons Chef eines Fernsehsenders wurde und dafür sorgte, das Conan O’Brians Show abgesetzt wurde. Was davon aber wahr ist, und was nicht, lässt sich schwer sagen, aber es ist jedenfalls sehr lustig

Alles in allem war es eine sehr lustige Tour und wir schnupperten mal etwas Hochschulluft.

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Nun ging es noch schnell durch den Souvenirshop, in dem eine Kaffeetasse gekauft wurde und wir starteten unsere Odyssey-ähnliche Reise durch Vermont nach New York in Richtung Albany.

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Hier wollten wir nur übernachten und am nächsten Morgen weiter nach Geneva am Seneca Lake fahren. Doch die Hotelsuche gestaltete sich äußerst schwer. Denn entgegen den weit verbreiteten Motels im Westen der USA, kann es durchaus sein, dass ein an der Interstate-Ausfahrt (Autobahn) angepriesenes Hotel durchaus noch mal eine dreiviertel Stunde Fahrt entfernt ist. Schließlich fanden wir durch Zufall noch ein sehr schönes Super 8 Motel in dem wir ein günstiges Zimmer ergattern konnten.

© gÖTTERGATTE a.k.a. nxcalibur

[Reisen] 20.08.2014 Boston

Heute haben wir Boston unsicher gemacht. Nach einem recht guten Frühstück bei Dunkin Donuts fuhren wir mit der U-Bahn in die Stadt. Der erste Stop war das Visitor Center im Boston Common, einem idyllischen Park mitten in Bostons Innenstadt. Der Laden war wirklich winzig, man konnte kaum treten. Aber wir konnten gutes Kartenmaterial mitnehmen und haben uns von dort aus einen ersten Überblick verschafft.

Als erstes spazierten wir durch besagten Boston Common und den angrenzenden Public Garden. Die Parks sind versehen mit allerlei Statuen und Memorials. Blühende Blumenbeete und Trauerweiden um einen kleinen See, auf dem sogar ein Boot paddelte, verleihen dem Park großen Charme.

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Der nächste Anlaufpunkt war das Skywalk Observatory im Prudential Center. Der Panoramablick vom 50. Stock aus war phänomenal. Wir können den Aussichtspunkt jedem, der einen Bostonaufenthalt plant, wärmstens empfehlen.

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Danach liefen wir den berühmten Freedom Trail entlang, einem etwa 5 km langen Wanderweg, der an wichtigen, historischen Sehenswürdigkeiten von Boston vorbeiführt. Wir mussten einer roten Markierung auf dem Boden folgen und haben somit auch nichts verpasst. Alle Sehenswürdigkeiten aufzuzählen würde jetzt den Rahmen sprengen, darum hier ein paar Eindrücke in Form von Fotos:

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Den Abschluss macht das Bunker Hill Monument, ein 67m hoher Granitobelisk, der 1842 zum Gedenken an die erste Schlacht der amerikanischen Revolution errichtet wurde. Auf dem Foto könnt ihr auch erstmals unsere Begleiter erkennen: die kleine Giraffe und ihr Freund Lego Indiana Jones. Sie wollten unbedingt mit auf unsere Reise, also haben wir sie im Koffer als blinde Passagiere mitgeschmuggelt. 🙂

Gegessen haben wir übrigens im Hardrock Cafe. Sehr lecker.

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Ein spannender Tag geht zu Ende und wir sind gespannt was uns morgen erwartet.

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[Reisen] 19.08.2014 Plymouth und Boston Teil 1

Goooood Mooorning USA! Another day, another city. Ok, Plymouth ist eher town als city, also Ort, anstelle von Stadt, aber trotzdem sehr sehenswert. Ein Blick aus dem Fenster auf die im strahlenden Sonnenschein und ruhigen Wasser liegenden Boote im Hafen von Plymouth versprach einen weiteren wundervollen Tag.

Schnell angezogen und auf zum Frühstück. Wie gewohnt eher spärlich, aber besser als hungernd in den Tag zu starten. Danach wurden die Sachen wieder in den Taschen verstaut und ins Auto gebracht. Nun ging sie los unsere Entdeckungstour durch Plymouth. Die 25 Meter zum Hafen waren schnell zurückgelegt und dafür brauchten wir kein Navi und kein Auto. Kurz genossen wir den Ausblick auf die im Hafen liegenden Boote…

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…und schlenderten dann entlang der Uferpromenade zur Liegestelle der Mayflower II.

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Die ursprüngliche Mayflower brachte 1620 die ersten englischen Siedler an dieses idyllische Fleckchen amerikanischen Bodens. Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde sie originalgetreu nachgebaut und von England an die Ostküste der USA gesegelt. Heute dienst sie als Museumsschiff auf dem Touristenführer und Schausteller etwas zur Geschichte und zur Überfahrt der eigentlichen Mayflower erzählen. Letztere, also die Schausteller, tragen dabei Kostüme aus dem 17. Jahrhundert und erzählen aus der Ich-Perspektive, was sehr spannend ist. Auf dem Schiff selber gibt es nämlich keine Infotafeln oder ähnliches. Wer etwas wissen will, muss sich also trauen und die Leute ansprechen. Was wir bei einer jungen Frau, die eine der weiblichen Passagiere spielte, auch taten. Sie berichtete über die doch sehr spärlichen Platzbedingungen während der fast zweimonatigen Überfahrt und die Strapazen, welche die Siedler dabei ertragen mussten. Dunkelheit, Kälte und Gerüche, oder besser Gestank (102 Menschen und ein paar Nutztiere für 66 Tage auf engstem Raum bei rauer See).

Nach dieser interessanten Besichtigung gingen wir die Uferstraße ein paar Blocks weiter und bogen dann in Richtung Landesinnere ab um eine Post zu suchen. Von dort gingen wir etwas oberhalb des Hafens zurück in Richtung Hotelparkplatz wo unser Mietwagen noch stand. Mit diesem fuhren wir dann bis ziemlich an die Stadtgrenze, wo sich die Plimoth Plantation befindet.

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Das ist ebenfalls ein historischer Nachbau aus dem 17. Jahrhundert. Allerdings sind hier zum einen die Siedlung der Ureinwohner und die ersten Häuser der Siedler nachgebaut. Während die Darsteller in der Siedlung der Indianer zwar echte Nachkommen der Indianer sind, sprechen sie modernes Englisch und erklären wie ihre Vorfahren vor fast 400 Jahren lebten, jagten und Kanus oder Häuser bauten. Ein paar hundert Meter weiter steht man dann plötzlich vor dem Nachbau des ersten Plymouth, komplett mit Fort, großem Holzzaun, Häusern und kleinen Gärten dahinter.

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Hier sind ebenfalls Darsteller unterwegs, die bereitwillig Fragen zur Geschichte der ersten Siedler beantworten. Auch sie tragen wieder Kostüme und erzählen im Englisch des 17. Jahrhunderts aus der Ich-Perspektive von ihrem Leben.

Für uns heute schwer vorstellbar, kam damals der Nachschub an Material aus England oft nur einmal im Jahr, und das Leben bestand hauptsächlich aus Maisanbau, Viehzucht, Jagd, und Fischerei. Eine Währung für Arbeiten unter den Siedlern gab es nicht. Sie halfen sich gegenseitig und tauschten ihre Arbeitskraft oft gegen Mahlzeiten oder andere Gebrauchsgegenstände. Alles in allem lebten sie jedoch friedlich in ihrem damals noch kleinem Dörfchen, das sich innerhalb von 400 Jahren zum heutigen Hafenstädtchen Plymouth mauserte.

Nach diesem Besuch ging die Fahrt weiter nach Boston. Große Stadt, großes Problem. Riesenverkehrsaufkommen! Dank Navi fuhren wir an den größten Staus jedoch vorbei und kamen endlich einmal im hellen an unserem nächsten Hotel an. Schnell checkten wir ein, zogen uns um und zogen sofort wieder los um Boston unsicher zu machen. Genauer gesagt war Fenway Park unser Ziel. das 102 Jahre alte Baseballstadion und Heimstädte der Boston Red Sox.

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Es stand ein Spiel gegen die Los Angeles Angels an. Die Mannschaften spielen an mehreren Abenden hintereinander. Wir sahen das zweite von vier Spielen, trotzdem war das Stadion fast randvoll. Kurz bevor wir unsere Karten bekamen sahen wir wie die Schlange, in der wir standen in ein paar Meter hinter uns geschlossen wurde. Wir freuten uns doch noch Karten ergattert zu haben und gingen zu unseren Plätzen, die natürlich besetzt waren. Doch verscheucht wurde niemand, denn unkompliziert wie die Baseballfans sind, wurde einfach ein Platz weitergerutscht und schon hatten wir zwei Plätze für uns. Nach einiger Zeit tauchten die Erinnerungen aus dem Gedächtnis wieder auf, wie denn die Regeln im Groben aussehen.

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Dabei kam man auch unweigerlich mit den Sitznachbarn ins Gespräch die auch bereitwillig Fragen beantworteten und erklärten. Der Vater unseres direkten Sitznachbarn stammte sogar aus Deutschland, wanderten jedoch vor über 50 Jahren aus.

Für etwas Verwunderung sorgten wir wohl, als die Unterhaltung auf Fußball zu sprechen kam. Die Frage ob wir denn den WM Titel immer noch feiern würden, verneinten wir, zumindest für uns persönlich. (Das 7:1 gegen Brasilien hatten wir ja mehr oder weniger verschlafen, und vom Finalspiel nur die letzten 5 Minuten gesehen) Hier in den USA scheint ja jeder von irgendetwas begeistert zu sein, so hat Boston zum Beispiel vier sehr erfolgreiche Sportmannschaften, die bereits erwähnten Red Sox (Baseball), die Celtics (Basketball), die Bruins (Eishockey) und die New England Patriots (American Football).

Am Ende des 7. von insgesamt 9 Innings verließen wir das Stadion vorzeitig (zum einen um den großen Menschen am Ende des Spiels zu entgehen und zum anderen weil der Tag ohnehin schon lang genug war und wir müde waren). Wir verabschiedeten uns von unseren Sitznachbarn beim Stand von 3:3 und fuhren mit der U-Bahn wieder zurück zum Hotel. Am nächsten Morgen mussten wir dann leider feststellen, dass die LA Angels noch einen Punkt machten und das Spiel 4:3 gewannen.

 

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[Reise] 18.08.2014 Newport

Heute stand unsere erste längere Fahrt an. Das Ziel sollte Newport, Rhode Island sein. Nach einem eher unspektakulären Frühstück im Hotel haben wir uns erst einmal mit Reiseproviant in einem Riesensupermarkt eingedeckt. Da weiß man gar nicht wo man zu erst hinschauen soll und das war im Gegensatz zu Walmart noch ein recht kleines Exemplar.  Aber ich liebe ja diese Riesendinger, die haben so ein typischen amerikanischen Flair. 😉

Danach ging es auch schon los. Die Fahrt nach Newport war eher langweilig und wir kamen mit den Geschwindigkeiten nicht so recht klar. Die Amerikaner sind da ja recht streng, aber auf dem einem längeren Abschnitt hat uns alles überholt was Räder hatte, einschließlich aller LKWs, obwohl wir uns an die Begrenzung gehalten hatten. Die Autobahnen waren zu Beginn gesäumt von Industriegebieten, dann von Bäumen. Das ähnelt also den Autobahnen in Deutschland. Erst im letzten Drittel unserer Strecke sind wir durch die typischen Amerikanischen Kleinstädte gefahren.

In Newport angekommen haben wir uns erstmal einen Überblick in der Touristeninformation geschafft. Ausgestattet mit einer Karte spazierten wir nun durch das kleine, wunderschöne Hafenstädtchen. Der Hafen ist gesäumt von kleinen und großen Segelschiffen und Booten. So etwas finden wir richtig toll anzuschauen. Von Goat Island aus hatten wir einen schönen Blick auf den Hafen.

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Ein kleiner Leuchtturm schmückt den Äußeren Zipfel der Insel.

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Wieder auf dem Festland bummelten wir noch durch den Hafen und die kleinen Straßen und Gassen von Newport.

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Im Barking Crab, einem Fischrestaurant unweit vom Hafen entfernt gab es für mich leckere Flundertacos. Mein Göttergatte hatte einen Hamburger, denn er ist absolut kein Fischfan.

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Nun wollten wir noch Castle Hill besuchen. Wir fuhren über die Bellevue Ave vorbei an Riesenvillen und Häusern der Reichen und Schönen. Zum neidisch werden. 😉 Über den Ocean Drive, mit wunderbarer Aussicht auf das Meer, ging es dann zum versteckten kleinem Leuchtturm Castle Hill. Wirklich ein romantisches Fleckchen Erde.

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Auf dem Rückweg zum Auto lief uns noch ein kleines Häschen über den Weg, was sich von uns aber nicht großartig stören ließ.

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Am frühen Abend haben wir Newport verlassen und sind Richtung Plymouth gefahren, den Ort, den wir am nächsten Tag unsicher machen wollten.

Nachdem der Anfang, wegen einer unspektakulären Fahrt recht langweilig war, wurde es umso näher wir Newport kamen, noch ein wirklich wunderbarer erster Urlaubstag.

Die nächsten Beiträge müssen nicht zwangsläufig von mir geschrieben sein, sondern können auch von meinem Göttergatten, der ein wirklich schöne Art zu Schreiben hat, verfasst sein.

♥lichste Grüße

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